Kommunikation schafft Verbindung in unseren Beziehung, in der Familie, Partnerschaft, Freundschaft und am Arbeitsplatz. Durch klare und offene Kommunikation kann diese Verbindung stark und werden.
Wenn Gedanken und Gefühle nicht klar ausgedrückt werden entstehen oft Missverständnisse. Unerfüllte Erwartungen bleiben unausgesprochen und können zu Enttäuschung oder Konflikten führen. Authentische Kommunikation bietet hier die Lösung – sie schafft Raum für Klarheit, Verständnis und Vertrauen in der Beziehung.
Was bedeutet es also, authentisch zu kommunizieren? Es geht darum, ehrlich und aufrichtig zu sein, ohne den anderen zu verletzen. Es bedeutet, eigene Gedanken und Gefühle so auszudrücken, dass der andere sie nachvollziehen kann. Um das zu veranschaulichen, schauen wir uns zwei Alltagssituationen an und wenden die drei Schritte an, die zu einer besseren Kommunikation und damit zu einer besseren Beziehung führen können.
Beispiel 1: Unstimmigkeit über die Schlafenszeit der Kinder
Stelle dir eine Familie vor, in der es regelmäßig zu Diskussionen über die Schlafenszeit der Kinder kommt. Die Mutter ist der Meinung, dass die Kinder früher ins Bett gehen sollten, während der Vater die Kinder länger aufbleiben lässt. Diese Meinungsverschiedenheit führt häufig zu Konflikten vor dem Schlafengehen, die die abendliche Stimmung belasten.
Wie könnte authentische Kommunikation hier helfen?
Schritt 1: Wahrnehmung ausdrücken
Die Mutter könnte das Gespräch damit beginnen, ihre Beobachtung klar und ohne Vorwürfe zu äußern: „Ich habe bemerkt, dass wir am Abend Streit darüber haben, wann die Kinder ins Bett gehen sollen.“
Schritt 2: Reaktion benennen
Anstatt den Partner zu kritisieren, beschreibt die Mutter ihre Gefühle und Gedanken: „Das stresst mich sehr und macht es mir schwer, den Tag ruhig und friedlich zu beenden. Ich habe den Eindruck, dass die Kinder morgens sehr müde sind und nicht genug Schlaf bekommen.“
Schritt 3: Wunsch formulieren
Anschließend kann sie ihren Wunsch formulieren: „Ich wünsche mir, dass die Kinder abends eine feste Schlafenszeit einhalten, damit sie morgens ausgeschlafen und fit für den Tag sind. Wie können wir jetzt gemeinsam eine Lösung finden, die für uns alle funktioniert?“
Diese Herangehensweise öffnet den Raum für ein offenes Gespräch, bei dem die Wünsche beider Seiten berücksichtigt werden können. So können die Eltern einen Weg finden, bei dem die Schlafenszeit schrittweise angepasst wird oder bestimmte Rituale eingeführt werden, die den Abend angenehmer gestalten. Diese Vorgehensweise ermöglicht es beiden, ohne Schuldzuweisungen oder Auseinandersetzungen zu einem Kompromiss zu gelangen.
Beispiel 2: Überforderung im Job
In diesem Fall geht es um eine Jobsituation. Stell dir vor, dass ein Mitarbeiter sich überlastet und überfordert fühlt, da ihm ständig neue Aufgaben übertragen werden, ohne dass er ausreichend Zeit hat, seine bisherigen Projekte abzuschließen. Er fängt an frustriert und ärgerlich zu werden, doch anstatt seine Gefühle zu äußern, zieht er sich zurück.
Wie könnte er authentisch kommunizieren?
Schritt 1: Wahrnehmung ausdrücken
Der Mitarbeiter könnte das Gespräch mit seinem Vorgesetzten suchen und folgendes sagen: „Ich habe in den letzten Wochen mehr Aufgaben übertragen bekommen als es mir zeitlich möglich ist, diese Aufgaben erfolgreich zu erledigen.“
Schritt 2: Reaktion benennen
Er beschreibt seine Reaktion, die sich über diesen Zeitraum aufgebaut hat: „Das führt dazu, dass ich mich zunehmend überfordert fühle und meine Arbeit nicht mehr in der gewohnten Qualität erledigen kann.“
Schritt 3: Wunsch formulieren
Danach kann er seinen Wunsch formulieren: „Es wäre für mich sehr hilfreich, wenn wir gemeinsam eine Prioritätenliste erstellen, damit ich die Aufgaben effizienter bearbeiten kann. Können wir das jetzt besprechen?“
Indem der Mitarbeiter seine Situation ehrlich und ohne Vorwürfe oder Anklage schildert, öffnet er den Raum für ein konstruktives Gespräch und mögliche Lösungen.
Authentische Kommunikation ist der Schlüssel für bessere Beziehungen
Die Anwendung dieser drei Schritte: Wahrnehmung ausdrücken, Reaktion benennen und Wunsch formulieren – kann in jeder Beziehung wahre Wunder bewirken. Sie ermöglichen es, Missverständnisse zu klären, Bedürfnisse offen anzusprechen und letztlich das Vertrauen und die Verbindung zu stärken.
Am besten übst du dich darin, dieses Schritte zu trainieren und anzuwenden. Ob mit deinem Partner, deinen Freunden, deinen Kollegen oder deinem Vorgesetzten – authentische Kommunikation ist der Schlüssel zu einer tieferen und harmonischeren Beziehung. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.