Sind Selbstgespräche wirklich normal? Und wie stoppe ich die nervige Stimme in meinem Kopf?

Die Frage, ob Selbstgespräche wirklich normal sind, lässt sich ganz einfach beantworten. Kinder bis zu einem Alter von 5-6 Jahren sprechen mit sich selbst auf ganz natürliche Weise – meistens sogar laut. Ich erinnere mich an meine Puppe, die ein Loch im Po hatte. Immer wenn ich ihr die Flasche, die mit Wasser gefüllt war, zu trinken gab, habe ich ihr gesagt: es ist nicht schlimm, wenn die Hose nass wird. Schlau, oder?! Vielleicht erinnerst du dich auch noch an ein Gespräch aus deiner Kindheit, dass du mit dir selbst geführt hast.

Das heißt, wenn du mit dir selbst sprichst ist das ganz normal. Die meisten Menschen, nämlich 95%, tun das unbewusst. Selbstgespräche helfen dir dabei, deine Gedanken zu ordnen und Probleme zu lösen. Ein typisches Beispiel ist der Moment, wenn du das Haus verlässt und dich fragst, ob du die Fenster geschlossen oder den Herd ausgeschaltet hast. Diese inneren Dialoge sind kein Anzeichen von Verrücktheit, sondern helfen, deinen Alltag zu organisieren und somit Stress zu reduzieren.

Die Unterhaltung mit dir selbst ist nicht nur hilfreich beim Sortieren deiner Gedanken, sondern hilft dir auch, dich zu motivieren. Die Art, wie du mit dir sprichst kann dein Selbstvertrauen stärken und deinen Selbstwert erhöhen. Wenn du dir beispielsweise Dinge sagst wie: „Das schaffe ich. Ich bin gut vorbereitet“ förderst du deinen Glauben an dich und ermutigst dich zu handeln.

Selbstgespräche werden dann zu einem Problem, wenn sie zu einem negativen inneren Dialog werden. Die Frage, die ich in diesem Zusammenhang beantworte ist folgende:

Was kann ich tun, um die nervige Stimme in meinem Kopf zu stoppen?

Da wir alle mit Herausforderungen im Leben zu tun haben, täglichen Ärgernissen und Schwierigkeiten, die es zu bewältigen gilt, kann es passieren, dass wir in ein negatives Selbstgespräch rutschen. Wie oft machst du dir selbst Vorwürfe oder erfüllst deine eigenen Erwartungen nicht? Oder du schimpfst mit dir und beurteilst dich oder dein Verhalten? 

Je mehr das Leben mit unschönen Erfahrungen oder Ereignissen angefüllt ist, desto größer ist die Gefahr für negatives Denken. Da jeder Gedanke ein Gefühl hervorruft, ist es natürlich unerlässlich, steuernd einzugreifen, um eine Abwärts-Spirale zu verhindern. Was kannst du in diesen Momenten, wenn du bemerkst, dass du die Kontrolle über deine Selbstgespräche verloren hast tun?

Dein 4 Schritte Plan

1. Höre dir selbst zu 

Identifiziere die negative Stimme in deinem Kopf. Höre ihr zu und nimm wahr, was sie dir sagt. Ist es Kritik, eine Beurteilung oder ein Vorwurf?

2. Hinterfrage die negativen Gedanken

Frage dich: ist der Gedanke wirklich wahr?  Hilft mir dieser Gedanke oder schadet er mir? Stelle fest, dass der Gedanke übertrieben ist und nicht in Relation steht zu dem Ereignis oder der Situation.

3. Übe dich in positiven Selbstgesprächen

Nutze positive Affirmationen. Diese kraftvollen Sätze können dir helfen, dein Selbstvertrauen zu stärken und dich im konstruktiven Denken zu trainieren. Übe dich im Mitgefühl für dich und deine Situation. Sprich mit dir, wie mit deinem besten Freund, den du unterstützen möchtest.

4. Reflektiere dein Umfeld

Achte auf die Einflüsse deines Umfelds. Mit wem verbringst du die meiste Zeit? Tut dir das gut oder eher nicht? Stärkt es dich oder zieht es dich runter? Reflektiere, was sich nicht vermeiden lässt und was du ändern kannst. Dein Umfeld hat großen Einfluss auf dein Befinden. Deshalb wähle es weise.

Die Macht der Selbstgespräche

Selbstgespräche sind ein mächtiges Werkzeug. Sie helfen dir, deine Gedanken zu ordnen, dich zu motivieren und deine Gefühle zu steuern. Indem du darauf achtest, deine inneren Dialoge positiv zu gestalten, kannst du dein Selbstvertrauen stärken und dein Wohlbefinden verbessern. Es erfordert Übung und Durchhaltevermögen, aber die Belohnungen sind groß: du erschaffst ein positives Selbstbild und eine stabile mentale und emotionale Gesundheit. Nutze die Macht der Selbstgespräche und verwandele Selbstzweifel und Selbstkritik in Selbstvertrauen und Selbstliebe.

Please follow and like me: